Die Online-Produktausgaben in Deutschland verzeichneten im vergangenen Jahr erstmals einen zweistelligen Rückgang. Die Ausgaben beliefen sich auf 79,7 Milliarden Euro, ein Rückgang um 11,8 Prozent gegenüber 90,4 Milliarden im Jahr 2022.
Dies berichtet der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland, kurz bevh, in einer Mitteilung mit dem Titel „E-Commerce-Umsatz erreicht Tiefpunkt“. Im Jahr 2022 waren die Online-Produktausgaben im Vergleich zu 2021 bereits deutlich um 8,8 Prozent gesunken.
Der Bundesverband E-Commerce führt den Rückgang auf die „geringere Geldausgabebereitschaft der Verbraucher“ zurück. Letztes Jahr gaben Verbraucher online weniger aus, insbesondere für Bücher, Computer, Schmuck, Schuhe und Kleidung.
Online-Sparsamkeit
Die Sparsamkeit deutscher Verbraucher zeigt sich laut bevh-Daten online. Der Online-Umsatzanteil am Produktumsatz in Deutschland verringerte sich von 11,8 Prozent auf 10,2 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass es den stationären Einzelhändlern nach Corona erneut besser ergangen ist als ihren Online-Pendants. Allerdings stiegen die deutschen Online-Verbraucherausgaben für Dienstleistungen im vergangenen Jahr um 12,7 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro.
Der Online-Umsatzanteil verringerte sich auf 10,2 %.
Verbesserte Zahlen
Bevh-Notizen dass sich die Online-Umsatzzahlen im Laufe des vergangenen Jahres verbessert haben. Während die Ausgaben im ersten Quartal 2023 um 15 Prozent zurückgingen, hat sich dieser Prozentsatz bis zum vierten Quartal mehr als halbiert. Nach fünf Quartalen mit zweistelligen Rückgängen wurde erstmals ein Umsatzverlust im einstelligen Prozentbereich verzeichnet.
Wiederaufnahme des Wachstums
Die Ausgaben sind immer noch rückläufig, bevh erwartet jedoch im Laufe dieses Jahres eine Stabilisierung und anschließend ein erneutes Wachstum der Online-Ausgaben.
„Wir gehen davon aus, dass der deutsche E-Commerce im Laufe des Jahres seinen Tiefpunkt erreichen wird.“
In einer gemeinsamen Prognose erwarten bevh und das EHI Retail Institute ein nominales Wachstum von 2,0 Prozent für den E-Commerce in Deutschland, wo Amazon Marktführer ist.